Der Ring des Nibelungen – Peking-Oper trifft auf Musiktheater
Eine deutsch-chinesische Koproduktion
Berlin, radialsystem
20. bis 22. Dezember 2019, jeweils 20 Uhr
Tickets: 18,-€ / 28,-€ / 36,-€ ermäßigt: 14,- €
Um jeweils 19 Uhr findet eine Einführungsveranstaltung mit der Regisseurin Anna Peschke statt.
Elbphilharmonie Hamburg
10. April 2020, 15 Uhr, Kaistudio 1
Vortrag: Peking-Oper trifft „Der Ring des Nibelungen“
Tickets: 5,-€
11. April 2020, 20 Uhr, Großer Saal
Öffentliche Generalprobe: Peking-Oper trifft „Der Ring des Nibelungen“
Tickets: 18,-€
12. April 2020, 20 Uhr, Großer Saal
Aufführung: Peking-Oper trifft „Der Ring des Nibelungen“
Tickets: 15,-€ / 30,-€ / 45,-€ ermäßigt: 15,- €
Produktion: Dr. Gabriele Minz und Song Chen
Regie: Anna Peschke und Wang Huquan/Liu Dake
Komposition: Qiu Xiaobo und Aziza Sadikova
Dramatikerin: Chen Zhuo
Dramaturgie: Derek Gimpel
Dramaturgische Beratung: Prof. Dr. Dieter Rexroth
Aufführungsdauer: ca. 2,5 Stunden
Die Neuinszenierung des „Ring“ experimentiert mit stilisierten Codes der Peking-Oper und dem Nibelungen-Mythos von Richard Wagner im Sinne eines interkulturellen Diskursangebotes. Der poetisch-visuelle Stil der deutschen Regisseurin Anna Peschke verbindet sich mit der ausdrucksstarken Peking-Opern-Ästhetik des chinesischen Co-Regisseurs Wang Huquan auf der Suche nach einer neuen Theatersprache. Die Akteure sind in China angesehene Darstellerinnen und Darsteller der traditionellen Peking-Oper, die gemeinsam mit zeitgenössischen Tänzerinnen und Tänzern sowie Sängerinnen und Sängern aus Deutschland eine neue künstlerische Ausdrucksform schaffen und erkunden. Die Kompositionen von Aziza Sadikova und Qui Xiaobo umfassen Neue Musik ebenso wie klassische Peking-Oper-Melodien und werden von einem Ensemble mit europäischen und chinesischen Instrumenten präsentiert.
Eine Koproduktion der China National Peking Opera Company und dem Deutschen Freundeskreis europäischer Jugendorchester (DFK e.V.), durchgeführt von der Dr. Gabriele Minz GmbH im Rahmen des 25-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Peking.
Gefördert durch Mittel der Lotto Stiftung Berlin und des Auswärtigen Amts.
Hätten Sie gewusst, …
… dass der Teppich, ein obligatorische Element der Pekingoper, 12×12 Meter groß ist?
… dass für die Sprünge der Darsteller und Darstellerinnen eine Raumhöhe von 10 Metern vorhanden sein muss?
… dass es in der Peking-Oper 26 verschiedene Arten gibt, sich die Augenbrauen zu schminken? Jede hat eine eigene Bedeutung!
… dass der „originale Ring“ von Wagner zwischen 15 und 16 Stunden dauert?
… dass in Wagners „Ring“ über 34 Solistinnen und Solisten auftreten?
… dass es in der Peking-Oper 20 verschiedene Arten des Lächelns und Lachens gibt?
Peking-Oper ist eine Zauberwelt, dort verbinden sich Zartheit, Schönheit und Eleganz mit Expressivität. Es ist so anders, als die Theater- und Opernformen, die wir kennen – sinnlich beeindruckend und fesselnd! Der Gewinn für den europäischen Zuschauer liegt darin, dass er nicht sofort auf gewohnte Deutungsmuster zurückgreifen kann. So werden neue Perspektiven auf bekannte Stoffe möglich und der Zuschauer wird in seiner Aktivität als Rezipient wieder gefordert.
Anna Peschke
Den Zuhörenden erwartet ein kompletter Kontrast zur konventionellen westlichen Opernbesetzung. Ich wählte dabei einen sehr experimentellen Ansatz: Instrumentaltechniken und ungewöhnlich volltönende Kombinationen zwischen europäischen und chinesischen Instrumenten, darunter einige außergewöhnliche, wie z.B. eine Box mit Glasscherben, Psalterium, Glasharmonika und Steine.
Aziza Sadikova
Für uns Darsteller der Peking-Oper ist es eine spannende Herausforderung, die Sprache Wagners, die tief verwurzelt ist in der europäischen Kultur, in die Sprache des Meisters Mei Lan Fang zu übersetzen, der die Ausdrucksweise der Peking-Oper maßgeblich geprägt hat. Mit den vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten der Peking-Oper, also Gesang, Sprache, Bewegung, Tanz und Kampfszenen zeichnen wir die (musikalischen) Figuren aus Wagners „Ring“ nach. So entsteht ein Dialog zwischen unseren Kulturen, in der Sprache zweier Meister ihres Faches: Der Ring des Nibelungen in einem neuen Gewand.
Liu Dake